Weihnachten

Mein erstes Weihnachten woanders, ohne meine Familie, ohne Weihnachtsbaum, Plätzchen backen und Kälte.

Eigentlich eine spannende Erfahrung, doch am Anfang dachte ich, dass Weihnachten für mich am schwersten wird…

Vor ungefähr einer Woche kam mein Gastbruder (Faraja, 18) zu uns, um die Feiertage mit uns zu verbringen. Mit ihm kam ein deutlich jüngerer Junge (Amadeus, ca. 11), der auch mit uns feiert. Außerdem ist eine Arbeitskollegin meiner Gastmutter (Queen, 23) bei uns, da sie nicht zu ihrer Familie fährt, genauso wie ein ein anderes Mädchen (Vivian, 17), die sich sehr gut mit Jacky versteht und viel im Haushalt hilft.

In der Vorweihnachtszeit war das einzig weihnachtliche das ich hatte ein Adventskalender, den meine Schwester Kerstin für mich gemacht hat. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut!

Dadurch, dass keine Weihnachtsstimmung bei mir aufkam, war heilig Abend für mich überhaupt nicht schlimm. Durch die warmen Temperaturen fühlt es sich auch einfach nicht nach Weihnachten an.

Die Feiertage werden hier anders verbracht als in Deutschland, aber da Hannah, Lea und ich auch ein bisschen Weihnachten wie in Deutschland wollten, haben wir uns am 24. getroffen und sind zusammen essen gegangen! Unsere Burger waren zwar kein typisches Weihnachtsessen, aber es war etwas westliches, was wir hier normalerweise nicht essen.

Am 24.12. ist hier eigentlich noch gar nichts, aber ich bin zusammen mit Queen und meiner Gastmutter in die Nachtmesse gegangen.

Ich war zuvor noch nie in einer Nachtmesse und ich dachte wirklich ich würde einschlafen, weil ich wirklich müde war. Als dann jedoch das erste Lied gesungen wurde war die Müdigkeit verflogen, denn hier werden genau die gleichen Weihnachtslieder gesungen wie in Deutschland auch, nur auf Swahili. Zum Ende hin glich der Gottesdienst eher einer Weihnachtsparty, denn es wurde nur noch gesungen und getanzt. Die Atmosphäre war wirklich unbeschreiblich, denn jeder in dieser Kirche hat mitgesungen, sogar ich! Aber auf deutsch…

Während dem Rest vom Gottesdienst konnte ich mich kaum konzentrieren, da die Weihnachtsdekoration an der Krippe durchgehend Musik gespielt hat. Die Melodien von Stille Nacht, Rudolf und Jingle Bells habe ich direkt erkannt und irgendwie war das in dem Moment für mich interessanter als eine Predigt auf Swahili die ich nicht verstehe.

Die Krippe war sehr kitschig hergerichtet. Überall bunte Lichterketten, die ihre Farbe wechseln, Gesichter vom Weihnachtsmann drum herum und das Ganze wurde umrandet von Tannenzweigen.

In dem Moment kam auch bei mir durch die Weihnachtslieder und dem Geruch von Tanne Weihnachtsstimmung auf!

Heute morgen, am 25.12. sind die anderen in die Kirche gegangen, während wir schonmal gefrühstückt haben. Es gab Pfannkuchen, die wir zusammen vorbereitet haben und Süßkartoffeln mit normalen Tee und Milchtee.

Im Anschluss haben Queen und ich direkt angefangen das Abendessen vorzubereiten, das werden wir noch den restlichen Tag tun.

Es wird Pilao, Kochbananen, Kartoffeln, Rindfleisch und Hühnchen geben. Klingt nicht so als würde man den ganzen Tag dafür brauchen, aber kochen in Tansania ist sehr zeitaufwendig, da wir auf Feuer kochen und nicht auf einem Herd mit vier Platten.

Ich freue mich schon sehr auf das essen!

Morgen ist dann der sogenannte Boxing-day, der Tag an dem es Geschenke gibt. Geschenke gibt es lange nicht in allen Familien und wenn sind es normalerweise Kleinigkeiten. Da ich morgen allerdings schon auf dem Weg in den Urlaub bin, werde ich meine Geschenke schon heute Abend geben!

Zum Abschluss wünsche ich all meinen Lesern noch ein schönes restliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr! ♥️

(Der letzte Blogbeitrag ist schon eine Weile her, aber ehrlich gesagt habe ich oft versucht einen neuen anzufangen, war aber nie zufrieden damit. Stattdessen füge ich einfach noch ein paar Fotos aus der Zwischenzeit ein, damit man sich einen kleinen Eindruck davon machen kann.)

Das Projekt einer Amerikanerin, die wir in Kinampanda besucht haben. Sie näht mit ihren Schülern binden, die mit Baumwolle gefüllt sind und gewaschen werden können, da viele Mädchen an ihrer Schule während der Periode nicht zur Schule kommen.

Hier wird das Edelsteinspiel gespielt, das ich schon im Kindergarten gespielt und geliebt habe!

Dieser Junge aus der Disabled Class kommt uns oft im Lehrerzimmer besuchen.

Eine meiner Schülerinnen malte dieses Bild für mich. Zusammen mit Hannah ist dann auch ihr Satz ein Erfolg geworden.

Auch auf diesem Bild sind nur Schüler aus meiner Klasse mit mir. An einem der letzten Schultage vor den Ferien wollten die Schüler ein paar Fotos machen, also haben wir ihnen unsere Handys. Die Ergebnisse sind zum Teil wirklich gut geworden!

Das Tigo Fiesta in Singida, ein Festival.

Richard’s Neffe ist mit uns in einen Nightclub gegangen, aber vorher haben wir uns ein bisschen gestärkt.

An den Felsen in Singida waren wir nicht die einzigen, die den Sonnenuntergang beobachtet haben. Ein paar Kinder haben uns Gesellschaft geleistet.

2 Kommentare zu „Weihnachten

  1. Wir wünschen dir auch eine tolles Weihnachtsfest, auch wenn es anders ist als sonst die Jahre🎄🎅🏼🎁 ganz viel Spaß weiterhin

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