Unser Urlaub auf Sansibar war unvergesslich, von Schnorcheln über eine Art Tierpark, bis hin zu einer riesigen Silvesterparty war alles dabei, doch der Urlaub nahm ein unerwartetes Ende.
Nach einem Überfall in Dar es Salaam, auf den ich hier nicht weiter eingehen werde und was überall auf der Welt passieren kann, gab es für mich persönlich ein paar Probleme, über die ich bei unserem Zwischenseminar viel geredet habe.
Das Zwischenseminar fand vom 28.01. bis zum 02.02. mit allen Kolpingfreiwilligen aus Tansania, Malawi und Uganda statt. Geleitet haben das Seminar Jana (Zuständige für alle Afrikafreiwilligen), Gunter (ehemaliger Freiwilliger), Richard (mein Mentor), Judith (auch eine unserer Mentorinnen) und Peter (ein ehemaliger Mentor aus Tansania).
Bei diesem Seminar wurden die Themen größtenteils unseren Wünschen angepasst. So kam es, dass wir beispielsweise über Probleme im Projekt, über unsere Gastfamilien (nicht jeder lebt in einer Gastfamilie), über Geld, über Geschlechtergleichheit, über Gewalt, über Beziehungen und Freundschaften und über das Leben als weiße Person in einem Entwicklungsland geredet haben.
Ich habe zum Beispiel angesprochen, dass kaum jemand meinen Namen vernünftig aussprechen kann, dann haben mir viele erzählt, dass sie von jemandem in ihrem Gastland einen lokalen Namen bekommen haben, damit solche Schwierigkeiten nicht so oft auftreten. Ich habe nun auch zufällig von einem Lehrer einen anderen Namen bekommen, nämlich „Duda“.
Ich habe mich lange mit Jana darüber unterhalten wie es für mich jetzt weiter geht und wir haben beschlossen, dass es für mich das beste ist, wenn ich erstmal aus meiner alten Gastfamilie raus komme. Es handelt sich keinesfalls um eine schlechte Gastfamilie, aber mir persönlich fehlte das Gefühl von Sicherheit.
Eine Woche nach dem Seminar bin ich aus meiner Gastfamilie raus gewesen. Damit ich jemanden um mich habe, der meine momentane Situation versteht wohne ich zur Zeit bei Judith, aber nicht mehr in der Stadt Singida, sondern in einem kleinen Dorf in der Region um Singida. Das Dorf heißt Mgori und ich lebe hier zusammen mit Judith, Sabina (ein Hausmädchen) und Danson, ein Junge den Judith bei sich aufgenommen hat als Adoptivsohn.
Da die Schule meines alten Projekts nun zu weit weg ist um jeden Tag hin zu fahren, bin ich jetzt an einer Schule in Mgori, wo Judith die Schulleiterin ist. Die Schule heißt Mwanamwena Shein Secondary School. An dieser Schule kann man O-Levels (wie Realschulabschluss) und A-Levels (wie Abitur) machen. Die oberen Klassen für die A-Levels sind jedoch nur für Mädchen.
Da ich selbst gerade erst mein Abitur gemacht habe, sind einige der Schülerinnen und Schüler älter als ich, deshalb unterrichte ich nur in Form 1 (Klasse 8) und Form 2 (Klasse 9). Meine Aufgabe ist aber nicht der normale Englischunterricht, sondern in zusätzlichen Stunden die Schüler dazu motivieren mehr Englisch zu sprechen, zum Beispiel durch Spiele oder Lieder. Die Secondary School ist nämlich komplett auf Englisch, was für die meisten Schüler ein großes Problem ist, da sie in der Primary School auf Swahili unterrichtet wurden.
Bisher macht es mir hier sehr viel Spaß, ich wurde von allen Lehrern super aufgenommen und sie versuchen mich auch nach dem Unterricht viel zu beschäftigen. Auch mit den Schülern komme ich gut klar und ich gehe gerne in den Unterricht.
Ich hoffe, dass sich nun auch der Rest weiterhin positiv entwickelt!
Mwanamwena Shein Secondary School
Das Schulgelände
Vorbereitungen für den Besuch der Vizepräsidentin
Unsere Uniform am Tag des Besuchs der Vizepräsidentin
Mein neues Zimmer